Amritsar in Indien
Das im Deutschen oft »Goldene Tempel« genannte größte Heiligtum der Sikhs liegt in Amritsar. Die richtige Übersetzung für den eigentlichen Namen »Harmandir Sahib« wäre allerdings Gottestempel. Dieser wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Seine goldene Kuppel erhielt er allerdings erst im 19. Jahrhundert. Der Glaube der Sikhs, der Sikhismus, ist eine eigenständige monotheistische Religion und darf nicht mit dem in Indien weit verbreiteten Hinduismus verwechselt werden.
Der »Harmandir Sahib« (Gottestempel) in Amritsar
Auch Nichtgläubigen wird der Besuch des Tempels unter Auflagen gestattet; so ist das Tragen einer Kopfbedeckung obligatorisch. Für mich persönlich ist der Besuch des Tempels mit ein Highlight der ganzen Reise gewesen. Auch wenn ich als Christ ein anderes Gottesbild habe, hege ich tiefen Respekt für die dort wahrgenommene spirituelle Atmosphäre.
Der Alltag in Amritsar
Ein häufiges Bild auf indischen Straßen sind junge Männer, die Hand in Hand gehen. Ein für westliche Betrachter und Betrachterinnen irritierender Anblick. Das ganze, so teilte uns unser Tourguide Romesh Modayil mit, hat aber nichts mit offen zur Schau getragener Homosexualität zu tun. Für indische Verhältnisse ist das nichts anderes als ein Ausdruck von Freundschaft bzw. Glaubensbrüderschaft, denn das gleiche Bild sieht man auch in Indiens größter Moschee in Neu Dehli.
Ansonsten ist es immer wieder spannend zu sehen, wie auf der einen Seite Stromkabel einzeln über Straßen gespannt sind und an Hauswänden herabhängen und auf der anderen Seite Werbung der Mobilfunkbetreiber allgegenwärtig ist. Ebenso allgegenwärtig ist der der dichte Verkehr. Wo es Straßen gibt, drängen sich dort auch Menschen, Autos und Motorräder.
Noch mehr Eindrücke von Amritsar im indischen Bundesstaat Punjab
Amritsar liegt nur rund 25 Kilometer von der pakistanischen Grenze entfernt. Die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan sind nicht die allerbesten und so sind die Grenzübergänge heikle Orte. Am Grenzübergang wird das allabendliche Flaggeneinholen und das Schließen des Übergangs in einem Ritual, zu dem hunderte von Schaulustigen kommen, regelrecht zelebriert.