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Mathura, Vrindavan und Jaipur in Indien

In Mathura wollten wir eigentlich die Geburtsstätte Hare Krischnas besuchen. Aufgrund aktueller religiöser Spannungen ließen wir diesen Punkt allerdings aus und fuhren nach dem wenige Kilometer entfernten Vrindavan, um dort den »Hare Krishna Tempel« zu besuchen. Vrindavan ist deswegen von besonderem Interesse, weil hier Lord Krishna seine Jugend verbracht haben soll.

Im Tempel hatten wir das Glück, auf einen Deutschen zu stoßen, der schon viele Jahre im Tempel lebt und arbeitet. Er sorgte praktisch für eine Privatführung und gab eine kleine Einführung in die Lehren des Hare Krishna, die sich doch um einiges vom sonstigen Hinduismus unterscheiden. Vor der Führung unternahmen wir aber noch einen kurzen Abstecher an den heiligen Fluss Yamuna. Dort erlebten wir, wie schon an vielen anderen Stellen, den krassen Gegensatz zwischen prunkvollen Tempeln und Reichtum und der weitverbreiteten Armut.

Agra in Indien

Anschließend fuhren wir dann weiter nach Agra. Die Busetappe an diesem Tag war die bisher längste und forderte uns ganz schön heraus. Zwar sind die Straßen teilweise recht gut ausgebaut, doch die Nutzung derselbigen ist ein wahres Abenteuer. Im englisch typischen Linksverkehr, macht sich niemand wirklich Gedanken um Geisterfahrer. Man weicht ihnen einfach aus. Auch ein geregeltes Überholen oder überhaupt etwas, was mit der deutschen Straßenverkehrsordnung korrespondieren könnte, fehlt völlig.

Trotzdem hatte ich bei unserem Busfahrer kein ungutes Gefühl. Sicher und gewandt, lenkte er den Bus durch den Verkehr. Am Abend kamen wir dann in Agra an, wo wir in ein Hotel ungebracht waren, dass den Namen wirklich verdiente. Auch die Sanitären Einrichtungen waren in Ordnung. Was uns bei unseren diversen Besichtigungen, Restaurantbesuchen etc. immer wieder deutlich gemacht wurde, war, dass Sanitärlagen und deren Pflege ganz, ganz, ganz weit unten auf der Prioritätenliste der Inder steht. Mehr als einmal bin ich froh gewesen, ein Mann zu sein und das schnelle Geschäft im Stehen verrichten zu können.

Jaipur in Indien

In Jaipur findet sich ein ganz außergewöhnliches Bauwerk, der »Hawa Mahal«, auf deutsch Palast der Winde. Dieser Palast wurde Ende des 18. Jahrunderts vom Maharaja Sawai Pratap Singh erbaut. Das Gebäude diente als Zuhause für die zahlreichen Haremsdamen. Hinter den Fenstern konnten sie ungesehen das Treiben auf den Straßen mitverfolgen.

Das Amber Fort in der Nähe von Jaipur

Das »Amber Fort« liegt einige Kilometer außerhalb von Jaipur und ist schon von weitem eindrucksvoll anzusehen. Neben der puren Ansicht des Forts aus der Ferne, ist das beeindruckendste wohl der Anblick der vielen Elefanten, die die Besucher und Besucherinnen des Forts, den steilen Weg nach oben tragen sollen. Ich zog es allerdings vor, einen Jeep zu benutzen. Das lag natürlich nur daran, dass man bei den Elefanten rund eine Stunde hätte warten müssen und nicht  daran, dass mir ein Ritt auf einem Elefanten doch eher unheimlich gewesen wäre. :-)

Der »City Palace« in Jaipur in Indien

Der »City Palace« genannte Stadtpalast dient heute sowohl als Museum als auch als Residenz des ehemaligen Maharajas. Unser ausgedehnter Besuch lohnte sich allemal. Immerhin bekamen wir die zwei größten Silbergefäße der Welt zu Gesicht. Diese wurden eigens für den Maharaja Madho Singh hergestellt. Mit Wasser des Ganges gefüllt, nahm er die »Behälter« mit auf seine Reise nach England, wo er den Krönungsfeierlichkeiten von Edward den VII. beiwohnte.

Das »Jantar Mantar« (Observatorium) in Jaipur

In unmittelbarer Nähe des »City Palace« liegt das »Jantar Mantar«, das Observatorium. Nach seiner Fertigstellung 1734 gehörte es zu den größten Observatorien der Welt. Bauherr Jai Singh II. war ein begeisterter Astronom und ließ sich für sein Hobby Bücher und Sternenkarten aus aller Welt schicken.

Letzte Eindrücke von Jaipur

In Jaipur wurde die Diskrepanz zwischen großem Reichtum und bitterer Armut mit am deutlichsten. Im prunkvollen »City Palace« hätte ich mich (im übertragenen Sinne) nicht gescheut vom Boden zu Essen, so sauber und gepflegt war die gesamte Anlage mit all der prächtigen Ausstattung. Außen vor den Toren beherrschten dann aber auch wieder bettelnde Kinder in zerlumpter Kleidung das Straßenbild.

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